Abschied von Frank Hübner

Lieber Frank,

als wir uns das erste Mal begegnet sind, kamst du auf mich zu und hast gesagt: „Der isses!“

Der Kreuzbund im Bistum Erfurt war auf der Suche nach einem geistlichen Beirat und ich kam mir in dieser Situation ein bisschen vor wie Natanael, den Jesus gerade unter dem Feigenbaum aufgepickt hatte. Ja, du warst ein Menschenfischer, einer, der andere für sich einnehmen und begeistern konnte! Das zeigt auch das Lotsennetzwerk, für das du immer wieder geworben hast, das dein „Kind“ war.

Auch wenn unsere gemeinsame Zeit im Kreuzbund bei mir häufig von einem schlechten Gewissen geprägt war, hin und hergerissen zwischen meinen Aufgaben als Pfarrer einer großen Gemeinde und manchen Veranstaltungen des Verbandes, so waren unsere Begegnungen immer von einer großen Herzlichkeit und trotz vieler Fragen und mancher Probleme, von Optimismus und auch Heiterkeit geprägt.

Ich verliere mit dir einen wirklichen Freund, einen der unverstellt war, der mir nicht nach dem Mund geredet hat. Ich habe dein Engagement erlebt. Du warst nicht der Vorsitzende des Kreuzbundes, du hast ihn gelebt!

Frank, du wirst mir fehlen, du wirst uns allen fehlen.

Ruh dich jetzt aus, wir werden uns wiedersehen!

Markus