Kreuzbund e.V. Diözesanverband Erfurt

Der Kreuzbund stellt sich vor

 

 

Der Kreuzbund e.V. Diözesanverband Erfurt

ist Fachverband des

Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V.

Aktualisierung: 23.11.2022

Lieber Frank,

als wir uns das erste Mal begegnet sind, kamst du auf mich zu und hast gesagt: „Der isses!“

Der Kreuzbund im Bistum Erfurt war auf der Suche nach einem geistlichen Beirat und ich kam mir in dieser Situation ein bisschen vor wie Natanael, den Jesus gerade unter dem Feigenbaum aufgepickt hatte. Ja, du warst ein Menschenfischer, einer, der andere für sich einnehmen und begeistern konnte! Das zeigt auch das Lotsennetzwerk, für das du immer wieder geworben hast, das dein „Kind“ war.

Auch wenn unsere gemeinsame Zeit im Kreuzbund bei mir häufig von einem schlechten Gewissen geprägt war, hin und hergerissen zwischen meinen Aufgaben als Pfarrer einer großen Gemeinde und manchen Veranstaltungen des Verbandes, so waren unsere Begegnungen immer von einer großen Herzlichkeit und trotz vieler Fragen und mancher Probleme, von Optimismus und auch Heiterkeit geprägt.

Ich verliere mit dir einen wirklichen Freund, einen der unverstellt war, der mir nicht nach dem Mund geredet hat. Ich habe dein Engagement erlebt. Du warst nicht der Vorsitzende des Kreuzbundes, du hast ihn gelebt!

Frank, du wirst mir fehlen, du wirst uns allen fehlen.

Ruh dich jetzt aus, wir werden uns wiedersehen!

Markus

Der Kreuzbund ist eine Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige.
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Menschen bei ihren Problemen hilfreich zur Seite zu stehen, die ursächlich durch eine Abhängigkeit von einem Suchtmittel bedingt sind. Dazu trifft sich dieser Personenkreis in Suchtselbsthilfegruppen.

Warum ist die Selbsthilfegruppe so wichtig?

Es ist ganz einfach so, daß die Betroffenen, also die Suchtkranken sowie ihre Angehörigen, ohne eine Gruppe in absoluter Isolation leben würden. Auf der einen Seite ist am Anfang oft das Gefühl vorhanden, im Leben versagt zu haben und dadurch süchtig geworden zu sein. Das stimmt natürlich nicht, denn wenn Alkoholismus eine Krankheit ist, dann ist es kein Versagen – es käme ja auch keiner auf den Gedanken, jemandem, der sich ein Bein bricht, Versagen vorzuwerfen. Auch Scham und nicht verstanden werden der Mitmenschen sind Gründe für Isolation. Es ist ja nun einmal in unserer Gesellschaft so, daß man schon Ausreden erfinden muß, wenn man bei Empfängen, Einweihungen, Feierlichkeiten oder im ganz normalen Leben keinen Alkohol trinkt. Und nicht selten erlebe ich, daß dann getuschelt wird (wieso, weshalb, weswegen …) oder man wird mit Fragen belästigt – lehnt jemand eine Zigarette ab, ist das völlig normal und niemand stellt Fragen. Also kurzum, der Alkoholiker im Kopf der meisten Mitmenschen ist ein charakter- und willenloser Mensch.

Die Wahrheit sieht aber anders aus. Unsere Gruppenmitglieder kommen aus allen Schichten der Gesellschaft. Es ist keine Frage der Bildung oder der Herkunft es kann jeden treffen! Und jeder, der das nicht glaubt, sollte mal intensiv in seinem näheren Umfeld nachsehen, bei Familie, Freunden oder Kollegen. In den meisten Fällen gibt es jemanden, der zumindest stark suchtgefährdet ist. Wer aber hat den Mut, diesen daraufhin anzusprechen?

Diese Krankheit und der Umgang damit in der Öffentlichkeit sind einfach mit zu vielen Tabus belegt. In der Gruppe hingegen kann jeder über alles reden, ohne Gefahr zu laufen, nicht verstanden oder gar belächelt zu werden. Egal welches Problem jemand hat, irgend einer hat das gleiche schon irgendwann erlebt und kann berichten, wie er mit dem Problem fertig wurde. So kann eben jeder von den Erfahrungen der Anderen lernen, um sein Leben ohne das Suchtmittel zu führen. Es ist möglich, trotzdem zufrieden und glücklich zu leben.

Das enorme Wissen um die Krankheit und einfach nur das Zusammensein mit Gleichgesinnten macht Selbsthilfegruppen so erfolgreich. Um vielen Menschen helfen zu können, muß man natürlich auch viel über die Krankheit und die Zusammenhänge wissen. Dieses Wissen wird einerseits bei Seminaren vermittelt, andererseits durch die Erfahrungen der Gruppenmitglieder eingebracht. Im Kreuzbund gibt es ein breites Angebot an Seminaren!

Ein wesentlicher Aspekt unserer ehrenamtlichen Arbeit besteht im Herstellen von Erstkontakten zu Familien von Betroffenen. Hilfe bei Rückfällen, Vermittlung von Angeboten, Zusammenarbeit mit dem Lotsennetzwerk Thüringen und anderen Selbsthilfegruppen, Rehabilitationseinrichtungen und Beratungsstellen sind weitere Bestandteile unserer Tätigkeit, die vielfach im Hintergrund abläuft. Diese so wichtige Arbeit kann von keinem Amt und von keiner Beratungsstelle übernommen werden, das können nur Betroffene und Angehörige selbst erledigen!

 

Frank Hübner
1. Vorsitzender
des KREUZBUND e.V. Diözesanverband Erfurt

 

In den rund 1.400 Selbsthilfegruppen* des Kreuzbundes treffen sich wöchentlich ca. 24.000 Menschen. Auch Sie finden in einer Kreuzbund-Gruppe Anschluss, Unterstützung und verbindliche Beziehungen. Sie können jederzeit eine Gruppe besuchen.

Zu jedem Gruppentreffen sind neue Angehörige und Suchtkranke herzlich willkommen. Sie bestimmen selbst, was und wie viel Sie von sich erzählen. Die Gruppentreffen sind vertraulich und kostenlos. Darüber hinaus erleben sie Spaß und Freude in der Gemeinschaft.

* Diese Zahl umfast die Kreuzbundgruppen, Infogruppen und Gesprächkreise

Selbsthilfegruppen*

Menschen

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