Erfurt I

Gruppenname: „HADZ“ = HILFE AUF DIE ZUKUNFT

 

Wer Hilfe sucht oder uns erst einmal kennen lernen möchte,
ist jeder Zeit eingeladen, uns zu besuchen.

Jeden Donnerstag um 18:00 Uhr treffen wir uns im Gemeindehaus Sankt Severi,
Severihof 1, 99084 Erfurt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Es gibt immer neue Wege und gemeinsam finden wir sie besser.

 

 

Mein Weg zur Selbsthilfegruppe

Viele lange, quälende Jahre zerstörte meine Alkoholerkrankung die Nähe zu mir selbst und zu meinem sozialen Umfeld, sukzessive – Stück für Stück und jeden einzelnen Tag etwas mehr. Ich fühlte mich fremd in meinem schmerzenden Körper, fremd in meinem Leben, fremd in der Nähe der mir nahestehenden Menschen. Meine Seele fühlte sich schon lange nicht mehr in meiner äußeren Hülle wohl.

Bis heute weiß ich nicht, wer diesen Kampf den ich 12 Jahre lang kämpfte überhaupt erahnen konnte. Selbst viele Jahre nicht wissend, dass ich bereits in der Sucht feststeckte, vertraute ich meine Gedanken meist nur mir selbst an und beließ es bei einem sehr ausgeprägten inneren Dialog, der immer belastender und zerstörerischer mir selbst gegenüber wurde.

Wie sollte ich mich einer Welt – in der es völlig normal ist, zu jedem Anlass und zu jeder Tageszeit zu trinken – auch nur mitteilen mit etwas, das ich selbst nicht verstand und für was ich unendlich tiefsitzende Scham empfand; von dem ich ausging, dass es mir passiert, weil es mir an Willensschwäche und Disziplin mangelt, zumindest was diesen Bereich meines Lebens betrifft. In den Anderen funktionierte ich perfekt. Noch. Die Fassade begann langsam aber sicher kurz vor meiner Kapitulation im März 2012, zu bröckeln.

Seit Juni 2012 nehme ich nun regelmäßig nickende Köpfe und zustimmende Gesichter aus meinen Augenwinkeln um mich herum wahr. In diesen Momenten sitze ich mit 8-10 weiteren Betroffenen in einem lockeren und offenen Kreis zusammen und gerade habe ich das Wort – teile meine Gedanken, erzähle aus meinem Leben, berichte von meinen persönlichen Herausforderungen und bringe natürlich auch erfreuliche Alltagserfahrungen mit in die Gruppe. Es darf auch leicht sein. Lachen ist erwünscht.

Zunächst waren es für mich völlig fremde Menschen, die mich von Anfang an herzlich in ihrer Mitte empfangen haben. Offen darüber sprechen zu können was mich bewegt, war und bleibt eine neue Erfahrung. Ich fühlte mich schnell zugehörig. Hier in unserem Kreis reichen oft auch wenig Worte, um verstanden zu werden. Uns verbindet das gleiche Thema. Ich erfahre wertschätzendes aktives Zuhören und Nachfragen und lasse es jedem Anderen auch meinerseits zuteilwerden.

„Gemeinsam Sucht überwinden“ – das trifft es wohl beim Kreuzbund am besten! Gemeinschaft erfahren. Auf Verständnis stoßen. Sich zugehörig fühlen.

Eines noch: Jeder findet bei uns mit seinen Sorgen und Erfahrungen Einlass, ob Alkohol-, Kauf-, Spiel- oder Drogensucht sowie Angehörige. Was zählt ist der feste Wille, der Sucht die Stirn zu bieten.

Eine Gruppenteilnehmerin der Kreuzbund-Gruppe „HADZ“

Ansprechpartner

Gruppenleiterin
Diana Ruge
Telefon: 0173 2478996
diana.ruge@kreuzbund-dv-erfurt.de

Mareika Weber

Stellvertreter
Mathias Henke
Telefon: 0152 4952155
mathias.henke@kreuzbund-dv-erfurt.de

KREUZBUND e.V.
Diözesanverband Erfurt

E-Mail: info@kreuzbund-thueringen.de